Influencer Talk: Elsa Chang im Gespräch
Aus unserem heutigen Lebensalltag sind Influencer nicht mehr wegzudenken. Sie zeigen uns auf verschiedenen Sozialen Medienplattformen einen großen Teil ihres Lebens und lassen uns an ihren Erfahrungen teilhaben. Auch im Pferdebereich. Elsa Chang, besser bekannt als Caballo Clasico, ist eine von ihnen.
Elsa und ihr Pasoiberoamericano Bonfelicio.
Foto: L. Bassing
„Pferde müssen Pferde sein dürfen!“
Wann hat dein Leben auf Instagram begonnen?
Elsa Chang: Vor fünf Jahren.
Beschreibe mir kurz, welche Leitidee dein Insta-Account hat?
Elsa Chang: Mein Ziel ist Leichtigkeit im Sattel zu haben. Die Leitidee dafür habe ich in der klassischen Dressur entdeckt. Sie gibt meinem Ausbildungsweg den roten Faden. Die Basis für Pferde, die unter dem Sattel so motiviert und kooperativ mitarbeiten, liegt in der artgerechten Haltung und schonenden Ausbildung. Und auf dem Weg dahin nehme ich meine Follower mit.
Bei Elsa ist die Freude eine entscheidende Triebkraft in der Arbeit mit ihren drei Pferden Nardus, Felicio und Farsante.
Foto: Chang
129 Tsd.-Follower sind beeindruckend. Wie kam es dazu?
Elsa Chang: Eine gute Frage! Wir sind wirklich dankbar, dass wir so viele pferdebegeisterte Menschen erreichen. Unsere Beiträge haben teilweise eine Reichweite von einer halben Million Instagram-Nutzern. Ich denke, die Follower schätzen uns für das, was sie von uns zu sehen bekommen.
Was war das bisher gruseligste Erlebnis auf Instagram?
Elsa Chang: Mir sind bis jetzt – Gott sei Dank – nur die üblichen Hater begegnet.
Was war dein schönstes Erlebnis auf Instagram?
Elsa Chang: Der Halt der Community! Als Pferdemensch ist das Leben leider nicht nur ein Ponyhof. Es gibt auch viele Tiefen. Der Verlust meines ersten Pferdes war so ein Erlebnis. Die lieben und mitfühlenden Nachrichten schätze ich sehr.
Gibt es für dich Tabu-Themen, also Lebensbereiche in die du keinen Einblick gibst?
Elsa Chang: Persönliche Themen wie Beziehung und Arbeit haben für mich auf Instagram nichts verloren. Man muss sich als Influencer Privatsphäre bewahren.
Was machst du im realen Leben?
Elsa Chang: Ich bin im Bereich Vertrieb und Marketing tätig gewesen. Derzeit orientiere ich mich um.
Elsa ist auf Instagram als „Caballo Clasico“ bekannt. Ihr Account erzählt von ihrem Leben mit ihren drei Pferden.
Foto: A. Evang
Erzähle uns von deinen Pferden
Elsa Chang: Bonfelicio, genannt „Feli“, ist mit 20 Jahre der Älteste im Bunde und auch der Herdenchef. Er ist ein Pasoiberoamericano, das heißt ein Paso Fino gekreuzt mit Lusitano. Außer Schritt, Trab und Galopp hat er die Veranlagung zum Tölt. Von seiner Rasse gibt es auf der Welt nur ganz wenige Vertreter. Je nach Abstammung sind Pasoiberoamericanos sehr temperamentvoll, extrem fein und sensibel. Sie fordern ihre Reiter. Feli ist schon seit 15 Jahren an meiner Seite.
Farsante Oro del Sol ist 12 Jahre alt und mein kleines Sorgenkind. Er leidet an dem seltenen Gendefekt DSLD/ESPA. Die Krankheit ist bisher wenig erforscht. Uns ist es gelungen, Farsante über das passende Training stabil zu halten. Als Paso Peruano stammt er aus meiner Heimat Südamerika und begleitet mich nun schon 10 Jahre lang. Farsante ist auch ein Viergänger.
Nardus ist unser Küken und erst seit etwa einem Jahr an meiner Seite. Er ist ein 4-jähriger Leonharder und charakterlich ein ganz anderer Schlag als meine Pasos. Das macht ihn für mich zu einer großen Herausforderung, die mir dennoch viel Freude bereitet. Mit Hilfe meines Trainers habe ich Nardus selbst angeritten.
Nico, mein Haflinger, wurde 34 Jahre alt. Wir mussten ihn vor zwei Jahren gehen lassen. Er war fast 18 Jahre an meiner Seite.
Welche Einstellung hast Du zu deinen Pferden?
Elsa Chang: Pferde müssen Pferde sein dürfen. Sie haben natürliche Bedürfnisse und denen dürfen sie in meinem Haltungskonzept auch nachkommen. Sie dürfen sein, wie sie sind. Mein Ziel ist ein harmonisches und respektvolles Miteinander, dafür lasse ich mir die Zeit die wir brauchen.
Auf welche Trainer baust du?
Elsa Chang: Ich arbeite seit Jahren mit Desmond O‘Brien, Andrea Jänisch und Claudia Weiser. Ihr Training ergänzt sich gut und hat mich bisher immer weiter gebracht. Mindestens alle acht Wochen helfen sie mir im Training.
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